Chöre treffen Jagdhornbläser
Die gut besuchte Stockelsdorfer Kirche erlebte ein Konzert, wie es in seiner Fulminanz lange nicht mehr in Stokelsdorf zu hören war. Brilliante
Jagdhornbläser und mächtiger Männerchorgesang, zusammen musizierend mit der wunderschönen Sopransstimme der Solistin und gleichzeitigen
Chorleiterin der drei Männerchöre, Margarita Schablowskaja, erhallten mit ihrem Wohlklang das Kirchenschiff. Überwiegend zartere Klänge waren von
dem Chorverein Brandenbaum zu hören. Welch ein wunderbarer Kontrast. Zu absoluten Höhepunkten des Konzerts und mit grossem Beifall bedacht
gerieten dabei "Ich bete an die Macht der Liebe" und "Conquest of Paradiese",was von einigen Besuchern als Gänsehautmoment beschrieben wurde.
Und welch ein Musikstück konnte sich besser einordnen als der "Jägerchor" von Carl Maria von Weber, vorgetragen von den drei Männerchören,
nachdem die Jaghornbläser ihren Auftritt hatten. Bemerkenswert war, dass es sich bei den Chören als auch bei den Jaghornbläser nicht um
Projektgruppen handelte, sondern hier musizierten jahrhundertealte Musikvereine. Der Veranstalter, der Männerchor „Fackenburg-Stockelsdorfer-
Quartettverein“ begeht sehr bald sein 170-jähriges Bestehen. Was bedeutet, dass gegen alle Brüche und jeweiligem Zeitgeist immer wieder Menschen
bereit waren, zur Pflege der Chormusik speziell des mehrstimmigen Kunstliedes sich den Erfordernissen der Chorarbeit zu stellen und trotz
Zeitaufwand und Disziplin damit den Bestand der Chöre bis heute sicherten.
Bei der Vorstellung der Mitwirkenden des Konzerts wurde in diesem Zusammenhang aber auch darauf hingewiesen, dass die Anforderungen des
Chorsingens es den Gesangvereinen schwer macht, Nachwuchs zu gewinnen. Diese Konzert war eine grossartige Werbung für den Chorgesang, das
mit einem letzten Höhepunkt mit Beethovens "Ode an die Freude", gesungen von 60 Sängerinnen und Sängern unter langanhaltenem Applaus endete.
Horst Landt